Demenz Therapie mit KAATSU Training
Forschungen aus Japan zeigen, wie gut Demenz Therapie mit Kaatsu-Training funktioniert.
Eine Kombination von Bluthochdruck und verminderter Durchblutung im Gehirn kann die Bildung schädlicher Ablagerungen in den Blutgefäßen anregen. Diese Entwicklung könnte die Entstehung einer Demenz begünstigen. Wenn man Durchblutungsstörungen im Gehirn hat, können Schwierigkeiten mit den Denkfähigkeiten auftreten und letztlich kann dies mit anderen Gehirnpathologien wie der Alzheimer-Krankheit zusammenhängen.
Blutfluss im Gehirn
Die Blutgefäße des Gehirns transportieren Nährstoffe und Sauerstoff zur Versorgung der Gehirnzellen und entsorgen Stoffwechselprodukte, die von den Zellen nicht verwerten werden können. Zu diesen Stoffwechselprodukten, die von den Zellen im Gehirn ausgehen gehören bestimmte Eiweißfragmente, die Amyloid genannt werden. In einem gesunden Gehirn wir Amyloid zerlegt und durch den pulsierenden Blutfluss durch die Gefäße abtransportiert.
Das Gehirn kontrahiert oder entspannt seine Gefäße, um den Blutfluss aufrechtzuerhalten und an die Veränderungen des Blutdrucks anzupassen. Die Hirngefäße von Alzheimer-Patienten sind jedoch steif und eng, wodurch der Blutfluss behindert wird und sich das klebrige Amyloid ansammeln kann. Die Vorstellung vom Gefäßwiderstand im Gehirn geht mit der Vorstellung einher, dass sich die Blutgefäße in Alzheimer-Hirnen dauerhaft in diesem hyperkontrahierten Zustand befinden. Aus vielen verschiedenen Gründen sind die sich zusammenziehenden Blutgefäße dagegen resistent, sich zu öffnen und das Blut wirklich fließen zu lassen.
Kaatsu-Training und Gehirndurchblutung
Eine japanische Forschergruppe um den Kardiologen Dr. Morita hat die Auswirkungen von Kaatsu-Training auf den zerebralen Blutfluss zu untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass Kaatsu-Training positive Wirkung auf das Gehirn haben kann, indem die Durchblutung des Gehirns erhöht wird. Während Armcurls mit Kaatsu stieg die sauerstoffhaltige Hämoglobin-Konzentration des kontralateralen Motorkortex im Vergleich zu derjenigen bei den Armcurls ohne Kaatsu signifikant an. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass Kaatsu-Training positive Wirkungen auf das Gehirn hat und die Methode zur Behandlung von Krankheiten, wie Schlaganfall und kognitiven Störungen, die durch Hirnfunktionsstörungen verursacht werden, helfen könnte.
Das sieht auch eine deutsche Forschergruppe von der Universität Magdeburg so, denn es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass das Krafttraining erhebliche Veränderungen im Gehirn hervorruft, die zu einer Verbesserung der kognitiven Funktionen beitragen. Wegen der potenziellen neurobiologischen Vorteile eines Kaatsu-Trainings halten es die Magdeburger für möglich, dass ein kurz- und langfristiges Kaatsu-Training hinsichtlich der Verbesserung kognitiver Funktionen sogar effizienter ist als ein traditionelles Krafttraining.
Kaatsu bei Demenz
Am Universitätskrankenhaus Tokio konnten an einem Fallbeispiel einer 78-jähigen demenzkranken Frau Hinweise zur klinischen Wirksamkeit der Kaatsu-Methode gesammelt werden. Die Patientin wies neben Depressionen eine Gehirn- und Muskelathrophie auf. Die Dame konnte ohne Hilfe kaum Laufen. Es wurde einmal wöchentlich ein Kaatsu-Ganzkörpertraining für 5 Monate durchgeführt. Sowohl die Muskelumfänge als auch die Beweglichkeit verbesserten sich signifikant. Noch wichtiger für Aktivitäten des täglichen Lebens erscheint jedoch, dass sich die Gehgeschwindigkeit und Schrittsicherheit dramatisch verbesserte. Die größten Verbesserungen stellten sich bereits nach 3 Monaten ein.
Wenn man bedenkt, dass nur einmal wöchentlich trainiert wurde, darf dieses Beispiel auch als Hinweis für die hohe Wirksamkeit von Kaatsu-Training gesehen werden.
Studien
Fukuda etal. (2011). A case of dementia presenting remarkable improvement in activities of daily living through KAATSU training
Morita, et al. (2010). Effects of blood flow restriction on cerebral blood flow during a single arm-curl resistance exercise.
Törpel etal. (2018). Strengthening the Brain—Is Resistance Training with Blood Flow Restriction an Effective Strategy for Cognitive Improvement?